Wir sind die Hälfte der iranischen Bevölkerung

Veranstaltungsbild © Cologne International Forum

Wir sind die Hälfte der iranischen Bevölkerung

Im Rahmen der Ringvorlesung „Frau, Leben, Freiheit – emanzipatorische Potenziale“

We Are Half of Iran's Population (Ma nimi az jamiat Iranim) 
Regie: Rakshan Bani-Eternad 
Iran 2009 47 min 

Im Rahmen der Ringvorlesung „Frau, Leben, Freiheit – emanzipatorische Potenziale“ des Instituts für Sprachen und Kulturen der Islamischen geprägten Welt

Angesichts der Situation im Iran gelten die Reformbemühungen der letzten Jahre als gescheitert. Doch lange Zeit erschien sie Jüngeren, Kulturschaffenden, Intellektuellen und der Mittelschicht als gewaltfreier Ausweg aus einem ultrakonservativen Regime. Der einflussreiche Dokumentarfilm „Our Times“ Rakhshan Bani-Etemad entstand im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2002. Darin fing der bekannten Filmemacherin die Begeisterung, das Engagement der Iranerinnen für den Kandidaten Khatami ein, der den Vertreterinnen einer neuen Generation mehr Freiheit und Selbstbestimmung verhieß. Sieben Jahre später stand der erzkonservative Ahmadinedjad zur Wiederwahl; in „We are half of Iran‘s Population“ porträtierte Bani-Etemad nun Frauenrechtsaktivistinnen, die Fragen an die Präsidentschaftskandidaten stellen. Ahmadinejad war nicht bereit, sich an dem Film zu beteiligen. In der Folge kam es zur extrem brutalen Niederschlagung von Protesten gegen eine Wahlfälschung. Mehrere Protagonisten des Filmes wurden inhaftiert. 

Gespräch mit Prof. Katajun Amirpur und Amin Farzanefar.

Lesung: Spuren nach Iran mit Gerrit Wustmann und Nahid A. Musawi
Veranstaltet von Allerweltskino/Visions of Iran

Die Lyrikerin Nahid A. Musawi, 1967 im Iran geboren, arbeitete nach dem Abitur als Bibliothekarin und studierte gleichzeitig persische Literatur in Ahwaz. Seit ihrem 15. Lebensjahr schreibt sie Gedichte und Kurzgeschichten. Erste Gedichte erschienen 2007 im persischen Literaturmagazin »BARAN« (Stockholm). Seit 1996 lebt die Autorin in Köln. Ihre in Deutschland erschienenen Lyrikbände liegen zweisprachig – deutsch und persisch – vor.

In ihren Gedichten verarbeitet sie unter anderem Erfahrungen von Unterdrückung und Ohnmacht. »Ihre Verse sind düster und melancholisch, erzählen von Resignation und Verfall, sie suchen stets den Blick hinter die Fassade des Augenscheinlichen, um die Verwerfungen und Widersprüche offenzulegen«, heißt es in einer Rezension von Gerrit Wustmann.

Gerrit Wustmann, geboren 1982 in Köln, ist Schriftsteller, Journalist und Herausgeber der ersten umfassenden Anthologie iranischer Lyrik in deutscher Sprache. Kenntnisreich schlüsselt er im Gespräch mit Nahid A. Musawi Besonderheiten persischer Lyrik auf, erörtert im gemeinsamen Gespräch ihre Position als Dichterin zwischen zwei Welten und Sprachen. Er rezitiert zudem die deutsche Übersetzung der Gedichte.

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