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UNIVERSITÄTSKONZERTE
Widerstand
Orchesterkonzert
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) wurde mehrfach vom Machtapparat der Sowjetunion denunziert und musste um sein Leben fürchten. Der Druck, der auf ihm lastete, ist kaum vorstellbar. Sein Schaffen als Komponist ist in seiner Mehrdeutigkeit wohl nur in diesem Licht nachvollziehbar. War Schostakowitsch in seinem Werk ein Konformist oder ein Regimekritiker? Seine Musik ist hochgradig individuell und in unvergleichlicher Intensität leidvoll, sarkastisch, zärtlich und kämpferisch. Dies machte den Komponisten Zeit seines Lebens angreifbar, und besonders in der Ära des Stalinismus begab er sich mit dieser künstlerischen Linie in stetige Gefahr.
Schostakowitsch beugte sich dem Druck, doch nur soweit, dass seine künstlerische Identität sich nicht auflöste. In seinen Tönen drückte er den Zustand seiner Seele aus - ein Zustand, den viele seiner Zeitgenossen teilten, und über den doch niemand sprechen durfte. So entschied sich der Komponist vielleicht für einen inneren Widerstand. Seine Persönlichkeit bleibt schwierig zu deuten, doch seine Musik spricht eine unmissverständliche Sprache.
Das Konzert Widerstand thematisiert genau diesen Geist, den auch die 5. Sinfonie in sich trägt. Schostakowitschs innerer Widerstand ist eine Haltung, die symbolisiert, dass sich Menschen nie vollkommen unterwerfen müssen. Er kann uns inspirieren, einen Teil in uns zu bewahren, der nicht resigniert, sondern sich immer wieder aufrichtet und dem Wahnsinn und der Unmenschlichkeit unserer Zeit widersetzt.
19:00 Uhr | Aula Uni Köln
Klangcollage Widerstand
Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47
Klang Ensemble Köln
Nicolai Bernstein, Dirigent
Eintritt frei!