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Vorschaubild © Andreas Etter
Staatstheater Mainz zu Gast im Bauturm
Was denn da fehlt - oder Wie ich im Datingportal Foucault kennen lernte
Von Vincent Doddema
Mit dem Job ist es aus, mit der Freundin auch, ein Neustart scheint weit und breit nicht in Sicht. Zugleich hat es auch immer etwas Anmaßendes, bestimmte Abschnitte im Leben als Krise zu bezeichnen. Irgendetwas wispert immer: „Nee, das stimmt ja nicht oder nicht so richtig oder nur so halb.“
Auf der Suche nach den Ursprüngen seiner eigenen Sprachlosigkeit hat Vincent Doddema zunächst lediglich einige alte Lieder sowie eine gute Portion Selbstspott im Gepäck. Aber im Laufe der Zeit stößt er nicht nur auf Gestalten wie Karl Marx, Michel Foucault oder Pierre Bourdieu, sondern auch auf Figuren seiner Vergangenheit: seinen Großonkel, der seinem Vater Das Kapital schenkte, die niederländisch-calvinistische Großmutter oder seinen deutschen Großvater, dessen rechtes Auge an der Ostfront verblieb.
Ein Monolog über Identität, Sprachgewaltigkeit und der Suche nach der eigenen Verortung in unserer Gesellschaft.