The Homes We Carry

mit Kinderbetreuung

Dokomotive Screening im Allerweltshaus : The Homes We Carry

anschließendes Filmgespräch mit der Protagonistin des Films

Sarah, die Tochter eines mosambikanischen DDR-Vertragsarbeiters und einer ostdeutschen Mutter, wuchs als afrodeutsche Frau getrennt von ihrem Vater Eulidio auf, der nach der Wiedervereinigung zurück in sein Heimatland geschickt wurde. Jahrzehnte später macht sich Sarah, gemeinsam mit mit ihrer kleinen Tochter Luana, auf den Weg nach Südafrika und Mosambik, um ihren eigenen Vater sowie den ihrer Tochter zu besuchen. Beobachtend und immer nah an ihren Protagonist*innen begleitet die ghanaisch-deutsche Filmemacherin Brenda Akele Jorde die Reise von Sarah, die nicht nur auf der Suche nach Teilen ihrer eigenen Identität ist, sondern auch Luana die familiären Beziehungen ermöglichen möchte, die ihr selbst als Kind verwehrt geblieben sind.

Nach welchem Koordinatensystem lebt man, wenn die engste Familie auf verschiedenen Kontinenten verstreut wohnt? Welche Rolle spielt eigentlich das Machtgefälle in einer binationalen Familie, wenn die Privilegien und Möglichkeiten ungleich verteilt sind? Kann man zu dem eigenen Vater eine Beziehung auf Augenhöhe aufbauen, wenn dieser nicht die Möglichkeit hat, seinen Aufenthaltsort frei wählen zu können? Wo fühlt man sich zugehörig, wenn das eigene Aussehen keine eindeutige Antwort darauf gibt?
Ein gewisses Gefühl von Ratlosigkeit breitet sich beim Nachdenken über diesen Film aus. Genau diesem möchten wir zusammen mit Mitgliedern des Verbands Binationalen Familien auf dem Grund gehen. Wir wollen einen Resonanzraum schaffen, für Ambivalenzen und Dilemmata, starke Gefühle und leise Gedanken, die mit einer tieferen Auseinandersetzung mit der Thematik des Films einhergehen.