SOMMERAKADEMIE: Losing Senses | Kāli Mātā

Vorschaubild © Artist Archiv | Veranstaltungsbild © Sunny Jagessar

Rutkay Özpinar / Poernima Gobardhan : SOMMERAKADEMIE: Losing Senses | Kāli Mātā

Double Bill mit zwei Solos

Rutkay Özpinar (NL/TR): "Losing Senses"

In Losing Senses findet sich ein Tänzer in einem Panikraum wieder, der als Metapher für die Realität des Lebens dient. Da es keinen Ausweg gibt, besteht die einzige Möglichkeit darin, auf Konfrontation zu setzen. In Losing Senses findet ein Kampf mit einem Hund statt, der die in uns liegende Unruhe repräsentiert.

Losing Senses ist eine Vorarbeit zu Rutkay Özpinars abendfüllender Show Work Line, die dieses Jahr in den Niederlanden auf Tournee war. Losing Senses diente ihm als Grundlage für diese von Korzo Theater unterstützte Produktion.

Länge: 10 Minuten

Rutkay Özpinar

Rutkay Özpinar (1991) aus den Niederlanden ist ein niederländisch/türkischer Choreograf und derzeit Hauschoreograf im Korzo in Den Haag. Neben seiner Tätigkeit als Tänzer verfolgt er kontinuierlich seine choreografische Karriere, auf die er sich ab der nächsten Spielzeit voll und ganz konzentrieren wird.

2019 begann Rutkay mit der Erforschung des türkischen Volkstanzes, mit dem Ziel, seine Bewegungssprache davon beeinflussen zu lassen. Entlang dieser Reise hat er eine Authentizität in seiner Arbeit gefunden, in der sich die verschiedenen Farben des zeitgenössischen Tanzes, des klassischen Balletts, des Hip-Hops und des türkischen Volkstanzes zu einer gemeinsamen Farbe vermischt haben.

Rutkays Arbeiten sind inspiriert von der Essenz unserer Existenz, die darum ringt, in dieser Welt Ruhe zu finden. Sei es die Einsamkeit, der Hedonismus oder das strukturierte Alltagsleben, in dem wir leben.

Es gibt immer eine Unruhe im Menschen, die ihn dazu inspiriert, solche Themen zu verarbeiten. Anstatt diese Themen buchstäblich auszudrücken, lässt Rutkay die Rhythmen des menschlichen Körpers Formen schaffen, um diese Empfindungen auszudrücken.

TEAM

Choreografie und Tanz Rutkay Özpinar
Musik Loscil - Refraction Pt. 4
Lichtgestaltung Albert Tulling

 

Poernima Gobardhan (NL/IND): "Kāli Mātā"

Tiefgründiges Solo, das Intellekt und Körper gegeneinander misst

In einer Welt, die durch Ordnung, Kategorien und Rahmen organisiert ist, wird deine Fähigkeit, den Dingen einen Sinn zu geben, geradezu gepriesen. Kein Wunder, dass wir genau in Zeiten der Unsicherheit versuchen, das Chaos um uns herum mit unserem Intellekt zu beherrschen. Aber was ist jenseits dieser Klarheit? Jenseits des Intellekts?

In ihrem tiefgründigen Solo Kālī Mātā wägt Poernima Gobardhan den Intellekt und den Körper gegeneinander ab. Die Choreographie geht von dem naturgegebenen Bedürfnis nach Klarheit aus, mit dem Wunsch, jenseits dieser Klarheit zu gelangen. Zurück zum Gefühl, zurück zu dem, was uns wirklich bewegt. Das bedeutet, sich auf einen Kampf und die Bereitschaft einzulassen, sich der Dunkelheit zu stellen, dem, was wir nicht kennen.

Kālī Mātā nimmt uns mit in diesen Kampf zwischen Intellekt und Körper. Dabei lässt sich die Choreographin unter anderem von Kalaripayattu, einer Kampfsportart aus Südindien, inspirieren. Voller Emotionen und in ihrer eigenen ästhetischen Tanzsprache, die stark mit dem Tanzstil Bharatanatyam verbunden ist, versteht es Poernima Gobardhan einmal mehr, Themen aus der klassischen indischen Kultur in eine Choreographie mit Integrität und Nachdenklichkeit zu übersetzen, die auch in unsere Zeit hinein wirkt.

Für Kālī Mātā lässt sich Poernima Gobardhan von der Kriegsgöttin Kāli Mātā inspirieren, der Zerstörerin von Dämonen und Hüterin der Gerechtigkeit. Darüber hinaus verkörpert die weibliche Gottheit Harmonie, Schutz und Sanftmut.

Kālī Mātā wurde 2022 auf dem India Dance Festival uraufgeführt.

Länge: 30 Min

Poernima Gobardhan

Das westliche Bild des indischen Tanzes stammt zu sehr aus den kolonialen Beziehungen
und der Idee des Exotischen. Bei meiner Arbeit geht es um universelle Themen.
Ich mache einfach Tanz. Auf meine eigene Art und Weise.'
- Poernima Gobardhan

In Den Haag gibt es eine lebendige Szene für indischen Tanz. Poernima Gobardhan ist fest in dieser Szene verwurzelt und eines der großen Talente des indischen Tanzes in den Niederlanden.

In ihrer Arbeit verbindet sie uralte Geschichten, Themen und Konzepte aus der klassischen indischen Literatur mit ihren eigenen Erfahrungen mit Integrität und Nachdenklichkeit, so dass ihre Choreographien auch heute noch bei einem breiten Publikum von Tanzbegeisterten Anklang finden.

Poernima tanzt und choreografiert im südindischen Tanzstil Bharatanatyam. Dieser ästhetische, gefühlsbetonte Tanz mit dynamischer Fußarbeit ist einer der bekanntesten Tanzstile des Subkontinents. Sie hat sowohl in den Niederlanden als auch in Indien spezielle Bharatanatyam-Kurse absolviert und einen Master-Abschluss in Theaterwissenschaften erworben. Indem sie ihre langjährige Erfahrung mit dem narrativen Tanzstil und ihrem offenen, neugierigen Blick verbindet, findet die Künstlerin die Freiheit, ihre Sicht auf die Welt zu teilen.

Nachdem sie mit ihrem freigeistigen Solo Mātā beim India Dance Festival 2018 von Korzo für Aufsehen gesorgt hatte, gewann ihre Karriere als Choreographin an Schwung. Sie erhält nun ein Talentförderungsstipendium der Stadt Den Haag und seit 2021 auch vom Fonds Podiumkunsten.

TEAM

Konzept, Choreografie und Tanz Poernima Gobardhan
Choreografische Assistenz Chandenie Gobardhan
Coach Leo Spreksel
Musik Sam van Eenbergen, Vidwan SV Giridhar, Jorg Schellekens
Lichtdesign Albert Tulling
Kostümgestaltung Jorrien Schoneveld
Fotografie Gerrit Scheurs

Besonderer Dank an den Fonds Podiumkunsten

Philosophie Kālī Mātā inspiriert von Gopinath Kaviraj, Prof. dr. P.C. Bisschop, Padma Menon, Padmini Ravi, R. Gobardhan, Swami Sarvapriyanda und Swami Shankar Upadhyae