Saligia. Todsünden revisited.

Vorschaubild © Marlene Mondorf

THEATER 1000 HERTZ : Saligia. Todsünden revisited.

Eine Frau ordnet Blumengestecke vor einem Altar, sie säubert den Kirchenraum, wischt Staub. Lautlos und gründlich geht sie ihrer Arbeit nach. Ist sie der gute Geist des Hauses? Oder hat sie Böses im Schilde? Schließlich gibt sie die Bühne frei: Auftritt der Großen Sieben. Jene schillernden Archetypen menschlichen Handelns, die in der christlichen Religion seit Jahrhunderten als Todsünden bezeichnet werden. Sie beschreiben Leidenschaften, zielen auf Antriebsfedern oder verkörpern (un)erwünschte Haltungen. Im Mittelalter wurden sie unter dem lateinischen Akronym SALIGIA zusammengefasst: Superbia (Hochmut), Avaritia (Habgier), Luxuria (Wollust), Ira (Zorn), Gula (Völlerei), Invidia (Neid), Acedia (Trägheit). Welche Rolle spielen die Todsünden heute? Kann es ohne Neid und Habgier wirtschaftliches Wachstum geben? Ist Wollust nicht etwas Wunderbares, Hochmut anerzogen, Völlerei längst aus der Mode? Gibt es nicht genügend Gründe, zornig zu sein? Oder ein Recht auf Trägheit? Anders gefragt: Eignet sich die Vorstellung von Lastern noch, um die moralischen Probleme einer Gesellschaft oder das Handeln des Einzelnen zu reflektieren? Anhand von Fundstücken aus Philosophie, Literatur, Journalismus, Film und Musik geht THEATER 1000 HERTZ diesen Fragen nach, erzählt über moderne Verfehlungen, Sehnsüchte und Ängste. Unter der künstlerischen Leitung von Christina Vayhinger ist eine performative Collage entstanden, die Schauspiel, Gesang und Tanz zusammenführt, um das Konzept der Todsünden aus der Gegenwart heraus neu zu interpretieren. Spielort ist die Friedenskirche in Köln- Ehrenfeld, was die Reise durch die Welt der Saligia zu einem sehr besonderen Erlebnis macht.

++++ Ticketinformationen ++++
Die Abendkasse ist immer ab einer Stunde vor Veranstaltungsbeginn geöffnet. Es ist Bar-, EC- und Kreditkartenzahlung möglich und es gelten die gleichen Preise wie online. 

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