PhoneBOX : Die denken, wir vergessen das !?

Vorschaubild © Karmen Frankl | Veranstaltungsbild © Karmen Frankl

Initiative "Keupstraße ist überall"

PhoneBOX : Die denken, wir vergessen das !?

Between-Three-Spaces /// Zwischen-Drei-Räumen 2004 - 2011 - 2024

Intervention, Installation und Performances im öffentlichen Raum 

Der 9. Juni 2004, der Tag, an dem kurz vor 16 Uhr eine mit mehr als 700 Nägeln bespickte Bombe, befestigt auf einem Fahrrad, in der Kölner Keupstraße explodierte!

Die ausrangierte Kabine eines Krans als Gedenkort - der sichere Raum in dem Geschichte aus der Erinnerung und aus der Gegenwart gleichzeitig erzählt wird. 

Wer erinnert? An wen?

Die Straße, die Menschen, die Betroffene sind, ihre Angehörigen, ihre Freunde. Besucher. Passanten.

 

Fragen:

Wo befand ich mich vor 20 Jahren? Was geschah mit mir und meinem Leben? War ich schon in der Keupstraße? Was erzählt mir diese Straße? Wie unterscheidet sich sie von meinem Wohnort? Wusste ich damals, was mit den Menschen der Keupstraße geschah? Welchen Demütigungen und Diskriminierung sie ausgesetzt wurden – viele Jahre lang, nachdem die Bombe explodierte.

Was ist Rassismus? Und wer waren die Täter? Was bedeutet es, sich zu solidarisieren?

War ich schon an einem (Gedenk)Ort? Und wo? Was hat das mit mir und meiner Familie zu tun?

Ein langer Fragenkatalog. Oder ein Ort wo ich ein Gedicht sprechen kann. Ein Lied singen kann. Wie solidarisiere ich mich mit den Betroffenen und Akteur*innen des Gedenkens und des Erinnerns?

Die  PhoneBOX ist eine Kabine, wo man sowohl Sprechen aber auch Zuhören kann.

Die Besucher*innen können reden, flüstern, singen, schreien, ihre Gefühle freilassen.

WORAUF HOFFEN? Die Frage am Eingang der Kabine. Was ist das für eine Frage? Eine freundliche? Eine Verzweifelte? Wohin bewegt sich diese Mehrheitsgesellschaft?

WORAUF HOFFEN? – darauf, dass wir nicht vergessen? Darüber, dass wir Erinnerung teilen? Und nicht nur, um Archive zu füllen, sondern für aktive Beteiligung an den Gesellschaftsprozessen gegen Rassismus…

Die Anonymität in der PhoneBOX ist garantiert. Jeder entscheidet für sich ob er seinen Namen, Ort und Datum als Erinnerung hinterlässt.

Performance: aus dem öffentlichen Raum einzutreten in den geschützten Raum in dem jeder*r Meinungen, Erlebnisse, Fakten und alle andere verbale Formen dokumentieren kann. Dadurch werden sie zum Dokument, dem lebendigen Archiv eines Tages, des Gedenktags an die Betroffenen des Nagelbombenanschlags vor 20 Jahren.

Die Besucher haben auch die Möglichkeit, Audioaufnahmen der Betroffenen des Nagelbombenanschlags anzuhören über ein Abspielgerät im Raum - laut oder durch Kopfhörer.

Themen und Schlagwörter
Credits

Konzept und Umsetzung

Koproduktion