Bildmotiv aktuell noch ohne Beschreibungstext.
Veranstaltungsbild © Korhan Yurtsever
Herkesin Meydanı
Kara Kafa
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Streikkultur — 50 Jahre Wilde Streiks bei Pierburg und Ford
»Der türkische Metallarbeiter Cafer holt seine Familie aus dem Dorf nach Deutschland. Er ist überzeugt, dass Deutschland das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist und die Familie aus der Armut gerettet wird. Das neue Leben bringt jedoch viele Schwierigkeiten und Unerwartetes – seine Frau engagiert sich in der Frauenbewegung und verändert sich durch den Einfluss befreundeter Genoss*innen äußerlich und mental, der ältere Sohn ist einsam und will nicht in die Schule, die Tochter muss zu Hause bleiben und sich um ihren neugeborenen Bruder kümmern. Mit seinem linken, politischen Blick auf die Arbeitsmigration hebt KARA KAFA sich von vielen anderen Beispielen des deutsch-türkischen Kinos ab. Nach seiner Fertigstellung 1980 verbot das damalige Zensurkomitee in der Türkei den Film: Er verletze ›die Ehre Deutschlands, der befreundeten Nation‹. Gegen den Regisseur Korhan Yurtsever wurde wegen des Films Anklage erhoben, er floh nach Berlin, wo er einige Jahre im Exil lebte. Die Originalnegative, die von den türkischen Behörden nicht beschlagnahmt werden konnten, sind letztes Jahr überraschenderweise aufgetaucht und dienten als Grundlage für diese Restaurierung.« (Can Sungu / arsenal-berlin.de)
Neben den Zumutungen denen Millionen Arbeitsmigrant*innen durch das Regime der „Gastarbeit“ ausgesetzt waren, gibt KARA KAFA Einblicke in das Denken der türkischen Linken und deren Blick auf die Verhältnisse in der Bundesrepublik der späten 1970er-Jahre. Veranstaltet von Herkesin Meydanı im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Streikkultur — 50 Jahre Wilde Streiks bei Pierburg und Ford“ (streikkultur.org)
Regie: Korhan Yurtsever, Türkei / 1979,76 Min. / OmEU, Originalsprache Türkisch, Deutsch