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Vorschaubild © Andreas Etter | Veranstaltungsbild © Andreas Etter
Gastspiel vom Staatstheater Mainz
Ich hab dich Babe
Von Hannah Frauenrath, Vincent Doddema und Ensemble | Uraufführung
Ich hab dich Babe
Von Hannah Frauenrath, Vincent Doddema und Ensemble | Uraufführung
Inszenierung Hannah Frauenrath, Vincent Doddema | Ausstattung Lisa Maline Busse | Dramaturgie Jörg Vorhaben
Mit Lisa Eder, Kristina Gorjanowa, Daniel Mutlu und Mark Ortel
Premiere 02. Juli 2022 | Dauer ca. 1 Stunde 30, keine Pause | Programmheft
Eigentlich wollten sie einen richtig schönen Liederabend machen. Mal was fürs Herz. Kann ja nicht so schwer sein. Doch die fünf Schauspieler*innen, die jetzt nur noch zu viert sind, machen dann doch keinen Liederabend. Denn was soll man auch singen und was will man eigentlich vermitteln?
Die romantische Liebe ist zu einem so wesentlichen Bestandteil unseres heutigen Selbstverständnisses geworden, dass es uns schwer fällt uns vorzustellen, dass das einmal anders gewesen sein soll. Über die Aufklärung, die Romantik bis hin zur heutigen Popkultur hat sie einen triumphalen Siegeszug vollzogen und gilt für nicht wenige als einziger Gegenpol zur kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Aber nicht erst seitdem sich ein Großteil der Partnersuche und des Heiratsmarktes mit den Möglichkeiten des Internets verbunden hat, stellt sich die Frage: Wie natürlich, wie ursprünglich, wie blind ist die Liebe überhaupt?
Ausgehend von diesen Fragen, haben Hannah Frauenrath und Vincent Doddema zusammen mit den Spielenden einen leichtfüßigen Abend über die Schwierigkeit entwickelt, sich in den Schatten der eigenen Erwartungen zu bewegen. Auf der Suche nach passenden Worten, die das Phänomen der Liebe dann doch nicht fassen können, sehen sie sich mit ihrer eigenen Verletzlichkeit konfrontiert. Und die hilflosen, die verzweifelten Versuche der vier, ein möglicherweise unbeschreibliches Gefühl im Diskurs einzufangen, berühren in ihrem Scheitern tiefer als jede vermeintlich gescheite Analyse. „Wir haben uns auf Teufel komm raus geliebt, dann kam er und wir wussten nicht mehr weiter“, singt Heinz Rudolf Kunze. So ist es.