I Am the Product of a Capitalist Economy of Growth

Hannah Göbbels : I Am the Product of a Capitalist Economy of Growth

In unserer kapitalistischen Konsumgesellschaft fühlen wir uns oft von der Natur entfremdet. Ressourcen werden unerbittlich ausgebeutet und Lebensgrundlagen abgebaut. Der Soziologe Hartmut Rosa sieht die Ursache im Konzept der "dynamischen Stabilisierung" - der eskalierenden Logik der Moderne und ihrer Folgen - und der kapitalistischen Wachstumsgesellschaft, die zu einem Mangel an "Resonanz" führt. Diese Konsumgesellschaften streben ständig danach, ihre Ressourcensituation zu optimieren, wobei die Landschaft eine dieser Ressourcen ist. In unserer modernen Gesellschaft scheint die Umwandlung unserer Beziehung zur Welt in echte Resonanz zunehmend unerreichbar. Rosa argumentiert, dass Entfremdung die Antithese zu dieser gesamten Resonanzbeziehung ist.

"I Am the Product of a Capitalist Economy of Growth" hinterfragt und kritisiert das Kapitalozän. Die Protagonistin gerät in eine tiefe Identitätskrise und fühlt sich von der kapitalistischen Industrie benutzt. In ihrem Monolog reflektiert sie über ihre derzeitige Lage auf einem Industrieberg und sehnt sich danach, Teil einer anderen Landschaft zu sein, in der sie sie selbst sein, sich mit ihrer Umgebung verbinden und wahre Resonanz erfahren kann.

Die Künstlerin Hannah Göbbels, die einen Bachelor of Integrated Design an der Köln International School of Design absolviert, arbeitet an der Schnittstelle von digitalem und physischem Design. Ihr Portfolio umfasst verschiedene Medien, darunter Fotografie, Video, KI, Möbeldesign und Installationen.

Die Installation "I Am the Product of a Capitalist Economy of Growth" wurde im Rahmen der Ausstellung "Reading Landscape?" präsentiert. Diese einzigartige Ausstellung entstand aus der Zusammenarbeit zwischen dem Studio Image an der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen und dem Museum für Bergfotografie LUMEN. Die Ausstellung entstand aus einem tiefgreifenden Gedankenaustausch über die Darstellung von Landschaften in einer Zeit, in der die Menschheit bis in die entlegensten Winkel der Welt vorgedrungen ist. Die Installation wurde unter der Leitung von Eva Leitolf und Giulia Cordin speziell für den Ausstellungsraum in Bezug auf das Panoramafenster des Museums konzipiert.


 

In der Ausstellung zeigt Hannah neben der Installation auch eine Sammlung von fünfzehn digital retuschierten Bildmontagen, gedruckt auf Hahnemühle, 210gsm, weiß, matt, 50 x 70 cm.

Themen und Schlagwörter