»Gestörtes Gelände / Disturbed Lands«

Festival für Weltliteratur 22.–27.1.2024 – Köln

»Gestörtes Gelände / Disturbed Lands«

mit Camille T. Dungy, Esther Kinsky und María Paz Guerrero

Drei Kontinente, drei Frauen, drei Perspektiven auf eine Gesellschaft, die Natur teils achtlos, teils mutwillig, teils unfreiwillig vernutzt. Die kolumbianische Dichterin María Paz Guerrero schickt in ihrem Langgedicht God is a Bitch Too einen weiblichen Gott in die menschliche Wüste der Gegenwart, in das Elend zwischen der Zerstörung aller Ressourcen und dem heillosen Wunsch nach einem kleinen Vergnügen, denn große Sprünge kann Gott auch finanziell nicht machen. Camille T. Dungys Texte, gleichermaßen gegenwartsgesättigt, sprechen von den kleinen, doch alles verändernden Einsichten, die sie im Zwiegespräch mit der Natur, beim Graben in der Erde gewinnt. Auch den ihr als afroamerikanische Frau begegnenden Rassismus pariert sie mit der Beobachtung von Sperlingsvögeln vor ihrem Fenster: »Die Grackeln/ […] so hell in ihrer Schwärze, ich bete, dass sie bleiben.« Die deutsche Autorin Esther Kinsky findet im naturkundlichen Begriff des »gestörten Geländes« eine die verschiedenen Positionen umfassende Metapher für das Eingeschriebensein menschlicher Spuren in die Natur und möchte in ihren Gedichten einem eng gefassten Begriff des Nature Writing die Offenheit zurückholen: »schichtwerk aus einem alle namen verschlagenden eingriff in den stand der dinge.«

Moderation: Daniela Danz
Die deutschen Übersetzungen liest Philipp Plessmann.
In Kooperation mit der Volkshochschule Köln.

Eintritt 12/8 EUR
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt.

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