GENUSS | Kick-Off-Labor „Mein Freund der Baum ist…“

Vorschaubild © Jens Standke | Veranstaltungsbild © Jens Standke

GENUSS | Kick-Off-Labor „Mein Freund der Baum ist…“

zum Nachhaltigkeitszyklus 4Life – Teil1: Erde „LE CRI“ (UA)

Ein vorbereitendes Labor zum Nachhaltigkeitszyklus 4Life – Teil1: Erde „LE CRI“ (UA), das als long duration Performance im Mai 2023 im Rahmen des Sommerblut Kulturfestival im Rautenstrauch-Joest-Museum stattfinden wird.

In der Woche vom 14.–09. März 2023 gibt es im Orangerie Theater ein reichhaltiges Programm aus Vorträgen, Lectures, Panels, Workshops und einer Ausstellung rund um das Thema „Mein Freund der Baum …“.

Mit dem Labor startet das WEHR51, gemeinsam mit seinen Partnern, dem Sommerblut Kulturfestival, dem Rautenstrauch-Joest-Museum und dem Orangerie Theater, seine über vier Jahre gehende Reihe „4Life“ zum Verhältnis des Menschen zur Natur. In long duration Performances widmet sich jede Folge einem der vier Elemente: Erde, Wasser, Luft und Feuer. 2023 steht der Baum als Vertreter der Erde im Mittelpunkt und wird im Rahmen des Sommerblut Kulturfestivals im Rautenstrauch-Joest-Museum im Mai 2023 aufgebahrt und in einen künstlerisch-handwerklichen Transformationsprozess eingebunden. 2024 widmet das WEHR51 sich mit dem Orangerie Theater dem Thema Wasser, einem kraftvollen Element, das heute Gefahr läuft seine mythische Kraft zu verlieren.

Eine Reihe, die sensibilisieren will für die großen Zusammenhänge und die Rolle des Menschen in diesen Beziehungen, die aber darüber hinaus auch Wissen auf eine sinnliche Art vermitteln will. Den Umgang mit anderen Elementen und Lebewesen, unserer Umwelt und Erde zu hinterfragen und daraus ein Nachdenken über ein mögliches Szenario zukünftigen Zusammenlebens zu kreieren, ist das Ziel dieses Zyklus. 

Beginnend mit dem Element „Erde“ werden in der Laborwoche gemeinsam mit Expert:innen, Aktivist:innen und Künstler:innen die Rechte von Bäumen und Pflanzen und die politischen Dimensionen erörtert. Die Fotoausstellung „Revier“ visualisiert die Spannungen zwischen wirtschaftlicher Ausbeutung und Verteidigung des Lebens. Des Weiteren werden in Workshops kulinarische Baum-Kräuter-Genüsse erforscht, Öle, Moosmasken und Naturfarbdrucke hergestellt, Kunstwerke entstehen aus Pflanzen. Ein Pflanzenmarkt und ein Konzert runden die Woche ab.

 

15:00 Uhr: Workshop „Bäume und Sträucher in der Küche“ (Leitung: Wildkräuterei)

Über die Wildkräuterei:
Kommt mit uns in die urwüchsige Welt der Wildkräuter. Mitten in Köln. Mitten in der Großstadt. In unseren Workshops für Erwachsene und Familien, lassen wir unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer neue Naturerfahrungen machen. Wir verarbeiten wilde Pflanzen und das Ergebnis unserer Kochkurse sind gesunde, einfache, sehr wilde Gerichte mit überraschenden Geschmäckern.

Jahrtausende lang haben unsere Vorfahren Kräuter und Wildpflanzen gesammelt. Sie wussten die biologische Vielfalt zu nutzen. Wildkräuter waren immer Nahrung und Medizin zugleich. Das Wissen über Aussehen, Geschmack und Wirkung jeder einzelnen Pflanze wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Die moderne Nahrungsmittelproduktion hat dieses Wissen um die essbaren und heilkräftigen Wildkräuter verdrängt. Allerdings lässt es sich wiederentdecken und auf moderne Art verwenden! Wildkräuter zu suchen, sie zu pflücken und die Kräuter anschließend zuzubereiten bringt uns wieder der Natur näher. 

 

18:30 Uhr: Drei-Gänge-Waldmenü (Markus Kremer: Sir Otto Risotto)

Über Sir Otto Risotto:
Das Menu verbindet Erkenntnisse aus dem Workshop am Nachmittag mit dem Kochen und den ungewohnten Geschmacksrichtungen aus dem Wald – eine Gaumenfreude mit Unterhaltungswert.

 

20:00 Uhr: Live-Konzert mit Dunkelwellen (aka Kai Niggemann und Conni Trieder)

Über Dunkelwellen:
Dunkelwellen (aka Kai Niggemann – Buchla 200e Electic Music Box und Connie Trieder – Flöte und fx)
Wenn ich an elektronische Musik denke, dann denke ich an ein Kind, dass nachts heimlich das Radiogerät unter der Bettdecke hat, um den Beiträgen von Stockhausen zu lauschen. Diese Musik hat etwas Unbegreifliches, Unheimliches an sich, was sie anziehend macht. Auch alte Science-Fiction Filme, Weltall und vor allem die silberne Farbe verbinde ich mit den frühen Elektronischen Kompositionen – auch in diesen Dingen verbirgt sich etwas Fantastisches und Unbegreifliches; mir fällt es schwer, ihre Tiefe zu erkennen, weil sie das Licht reflektiert. Wenn ich mit Kai improvisiere, bilden sich auch intergalaktische Klangwelten. Dunkle dickflüssige Wellen durchkreuzen den Raum, und verdecken zeitweise kleine Klangmotive, die den Horizont entlang galoppieren. Jäh durchschneidet ein Lichtstrahl die Finsternis, seltsame Wesen krauchen und weben ein Perlennetz, das sich über lange Zeit zu einem Dom aufbaut. Meine Flöte bildet die Verbindung zu unseren Wirklichkeiten und verschwimmt von Zeit zu Zeit, zwischen den Dimensionen wechselnd.
Elektronische Musik ist eine intime Musik, die am besten im kleinen Rahmen stattfindet und doch, wenn du die Augen schließt, riesige Räume aufmachen kann. Oder du behältst die Augen offen und schaust den Akteuren auf die Hände. Alles ist improvisiert und die Klänge entstehen erst im Moment des Konzertes, so kannst Du die Entwicklungen auch da mitverfolgen.
Bei Querflöte und Buchla ist es insbesondere schön, dass die Klänge sich teilweise so angleichen, dass die Grenzen zwischen den Instrumenten verschwimmen, auch zwischen analogen und elektronisch erzeugten Klängen. In welche Klangräume geleitet sie uns wohl diese Nacht?

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