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Themenreihe Focus on: Rohstoffe - Buried Secrets
GEDÄCHTNISSCHICHTEN
Die Erdkruste als Archiv extraktivistischer Gewalt
Podiumsdiskussion. Mit Olande Byamungu, Prof. Dr. Henriette Gunkel, Catherin Persing
Sand, Erde, Erze, Gestein und Grundwasser – die scheinbar leblosen Rohstoffe der Erdkruste tragen ein eigenes Gedächtnis. In ihnen sind die Spuren kolonialer und extraktivistischer Zerstörungen tief eingeschrieben, die fortwährend in die Gegenwart hineinwirken. Wenn wir Bodenschätze und die Erdkruste als roten Faden der historischen Erzählungen nehmen, welche gewaltsamen und verschwiegenen Geschichten über die Umwelt und die lokalen Gemeinschaften kommen dann ans Licht? Gemeinsam mit der Theaterwissenschaftlerin Catherin Persing, die das Podium moderiert, treffen wir auf Boten extraktivistischer Traumata:
Welche bis heute verdrängten Verbrechen des deutschen Bergbaus liegen in der namibischen Wüste Namib begraben? Die Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Henriette Gunkel zeigt uns, wie nicht-menschliche Sphären von genozidaler und kolonialer Schuld zeugen. Arbeiterinnen im Coltan-Abbau im Osten des Kongo sind Bürgerkrieg, Femizid und sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Die Juristin, Aktivistin und Künstlerin Olande Byamungu erläutert, welche Rolle die globale Lieferkette dabei spielt und welche Möglichkeiten der Sichtbarmachung die Kunst dafür bietet.
Sprecherinnen: Olande Byamungu & Prof. Dr. Henriette Gunkel
Moderation: Catherin Persing
Sprache: Deutsch
Olande Byamungu ist eine aktivistische Künstlerin und ausgebildete Juristin aus der Demokratischen Republik Kongo. Sie hat langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Medien, Menschenrechts-NGOs und Gemeindeverbänden in der Demokratischen Republik Kongo und in Deutschland. Derzeit arbeitet sie für das Psycho-Soziale-Zentrum für Flüchtlinge Düsseldorf. In der DR Kongo arbeitete sie als Journalistin und Reporterin bei Radio Sauti la Rehema (Bukavu, Provinz Süd-Kivu), wo sie sich auf die Berichterstattung über Frauenrechte spezialisierte. Heute ist sie Vorstandsmitglied des Vereins „Action Chaine de Solidarité Universelle ACSU“, einer NGO, die Frauen und Kinder auf dem Land unterstützt, die von bewaffneten Konflikten in der Provinz Süd-Kivu (DRK) betroffen sind. Sie war außerdem Vorsitzende der NGO "Volontaire pour le développement rural" (Provinz Süd-Kivu), wo sie sich mit Entwicklungs- und Umweltfragen im Zusammenhang mit der Ausbeutung natürlicher Ressourcen befasste.