Fremdworte | Eine Annäherung an die zeitgenössische Literatur des Iran

Fremdworte | Eine Annäherung an die zeitgenössische Literatur des Iran

LITERATURFRÜHLING IM HERRENHAUS

„Wer eine Sprache kennt, kennt eine Welt“ zitiert die Autorin und Übersetzerin Jutta Himmelreich ein tadschikisches Sprichwort auf ihrer Webseite. In diesem Sinne ist der dritte Abend der Literatur im Salon dem Entdecken neuer Welten gewidmet, speziell dem Entdecken zeitgenössischer Literatur in persischer Sprache.
Vielfältige Hürden stehen dem Bekanntwerden der neuen iranischen Autor:innen in Deutschland im Wege: die aktuelle, himmelschreiende politische Lage selbstverständlich, aber auch ganz profan die Fremdwortigkeit der Texte. Dies zu überwinden ist das Anliegen des Moderators des Fremdworte-Abends, Arash Alborz, der in seinem 2021 gegründeten Magazin „dort“ für Übersetzungen der Texte iranischer Autor:innen ins Deutsche sorgt und ihnen so eine internationale Plattform bietet. Natürlich spiegelt die zeitgenössische Literatur des Iran vielfach die politische Situation mit ihrer Einschränkung der persönlichen Freiheit, Diskriminierung von Minderheiten und Unterdrückung vor allem von Frauen wider. Viele der im dort-Magazin veröffentlichten Texte können in ihrem Ursprungsland allenfalls im Untergrund erscheinen. Umso wichtiger, ihnen im Ausland, so etwa im deutschsprachigen Raum Gehör zu verschaffen.

Herr Alborz wird an diesem Abend einen Text vom iranischen Schriftsteller, Farhad Babaei, vorstellen.

Genauso engagiert sich Jutta Himmelreich als Übersetzerin vielfach für iranische Autorinnen. So hat sie auch die Gedichte der aus dem Iran nach Köln gekommenen Lyrikerin Nahid A. Musawi ins Deutsche übertragen, die in der Fremdworte-Lesung im Original von Frau Musawi und in der Übertragung von Frau Himmelreich zu hören sein werden: „fremde und vertraute lieder“ – Poesie aufgespannt zwischen Fremde und Vertrautheit.

Der dritte Autor, Gerrit Wustmann ist freier Schriftsteller und Journalist. Er hat bislang elf Bücher veröffentlicht, darunter mehrere Lyrikbände als Autor und Herausgeber. Zwischen 2011 und 2016 erschien eine Lyrik-Trilogie, die sich mit Istanbul befasst, in Deutschland und der Türkei. Seine Gedichte wurden u.a. ins Türkische, Persische, Arabische, Griechische und Italienische übersetzt. Zuletzt erschien der Essay „Weltliteratur. Warum wir ein neues Literaturverständnis brauchen“ (Bremen 2021).

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