EINZELTÄTER: Hanau

Vorschaubild © Einzeltäter Hanau | Veranstaltungsbild © Einzeltäter Hanau

Gespräch mit dem Regisseur Julian Vogel

EINZELTÄTER: Hanau

Anlässlich des 20-jähr. Gedenkens an den Nagelbombenanschlag - Initiative "Keupstrasse ist überall"

München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020. Drei rechtsextreme Anschläge von sogenannten „Einsamen Wölfen“: Vermeintliche Einzeltäter, die sich scheinbar ohne in klassische extremistische Strukturen eingebunden zu sein, im Internet radikalisieren und im öffentlichen Raum plötzlich zuschlugen. Es sind Geschichten, die mittlerweile die Schlagzeilen dominieren: Der rechte Terror gilt zur Zeit laut Verfassungsschutz als größte Bedrohung der Demokratie in Deutschland. Und das, obwohl solche Täter noch bis vor Kurzem oft als psychisch kranke, „verwirrte“ Einzeltäter eingestuft wurden und ihnen so ihr Rassismus abgesprochen wurde. Diese Zeiten sind vorbei: Frank Walter Steinmeier sprach nach dem Anschlag in Hanau von einem „Angriff auf uns alle“. Doch wer sind „wir alle“?

Die Trilogie „Einzeltäter (Teil 1-3)“ nimmt unabhängig voneinander die Perspektive der Menschen ein, deren Angehörige tatsächlich das Ziel der Angriffe waren und deren Leben nie mehr sein wird wie zuvor.

Teil 3:
Am 19. Februar 2020 ermordet ein Rechtsterrorist neun Menschen in Hanau: Said Nesar Hashemi, Hamza Kenan Kurtovic, Ferhat Unvar, Sedat Gürbüz, Fatih Saraçoglu, Gökhan Gültekin, Vili Viorel Paun, Mercedes Kierpacz und Kaloyan Velkov. Angehörige und Überlebende müssen bis heute um die vollständige Aufklärung des rassistischen Anschlags kämpfen. Filmemacher Julian Vogel zeichnet ein Porträt der Betroffenen zwischen Wut, Trauer und Entschlossenheit – für Konsequenzen und Gerechtigkeit.

 

Einzeltäter 1 – 3

Die Angehörigen von drei rechtsgerichteten Attentaten stehen in Julian Vogels soeben mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Film-Trilogie „Einzeltäter“ im Mittelpunkt: die von München (2016) (8.5., 20 h mit Gästen), Halle (2018) (15.5., 20 h) und Hanau (2020) (21.5., 20 h). Seit den Anschlägen liegt das Leben der Angehörigen in Scherben, viele bewältigen nur mühsam ihren Alltag. Ruhig und doch voller Anteilnahme begleitet Julian Vogel sie in ihrem Kampf, die Taten von staatlicher wie gesellschaftlicher Seite als rassistische Anschläge anzuerkennen und damit Folgetaten zu verhindern – Start einer neuen Reihe mit Filmen, die positive Beispiele gesellschaftlichen Engagements und kooperativer Initiativen vorstellen.

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