ZÄHMUNG

Vorschaubild © Ingo Solms | Veranstaltungsbild © Ingo Solms

nach William Shakespeare

Tim Mrosek : ZÄHMUNG

​Auch wenn Der Widerspenstigen Zähmung nicht zu Shakespeares sogenannten „problem plays“ gezählt wird, so ist es für heutige Zuschauer:innen allemal „problematisch“. Zeigt es doch, wie Katharina, die nicht den gängigen, patriarchal geprägten Rollenbildern entspricht, von ihrem Bräutigam Petruccio zunächst regelrecht gekauft und dann durch Folter dazu gebracht wird, ihm gehorsam zu sein. Die „Erlösung“ findet sie also nur in der Unterordnung unter den Mann. So simpel wie schrecklich.

ZÄHMUNG ist nach TITUS (Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2017) und STURM (Ausgezeichnet mit dem Kölner Theaterpreis 2019) der dritte Teil der Shakespeare-Trilogie von Tim Mrosek, die sich mit überzeitlichen Machtstrukturen und deren unterschiedlichen Ausprägungen beschäftigt. Zwischen Incels und WAP, zwischen vorpubertären Geschlechtsumwandlungen und Kekswichsen, zwischen alten weißen Innenministern, Corona-Leugner:innen und „No Shirt, No Service“-Diskussionen ist mit Abstand reichlich Platz für diese Performance, die den unsterblichen Barden auf die Schatten unserer zermürbten zeitgenössischen Seelen treffen lässt. Ein Horrortrip auf Helium.

eine Koproduktion von Tim Mrosek, ORANGERIE Theater im Volksgarten und studiobühneköln